Böhmes Begriff von Gott ist sehr lebendig und dynamisch. Das Leben Gottes ist nach ihm nicht ein bloßer “Progress”, sondern zugleich “Regress”, also macht eine “Kreisbewegung”.(Franz von Baader) Wir können diesen “Urstand” von Gott durch “zwei Prinzipien” oder “sieben Qualitäten” schildern. Zwei Prinzipien, z.B. die ewige Finsternis und das ewige Licht dringen sich in dem “Urstand” durcheinander. Und sieben Qualitäten beziehen sich dort auch ewig aufeinander. Wir nennen diesen ewigen wechseldurchdringenden Zustand von zwei Prinzipien oder sieben Qualitaten “Gottes Spiel”. Das Wort “Spiel” drückt hier ein ursprüngliches, sich wiederholendes und wonnenvolles Bewegen Gottes aus. Vielleicht hat Böhme es aus seinem religiösen Urerlebins herausgenommen. Das ist aber dem traditonellen und christlichen Begriff von Gott sehr fremd. Also können wir in solchem Ausdruck von Gottes Urstand einen heterodoxen riechen. Aber finden wir darin auch positiv eine “Offenheit” von Böhmes Denken, in der das theologische “Getto” gebrochen und ein anderer Logos als der chritliche verstehen werden kann. Und in dieser Offenheit suchen wir auch eine Möglichkeit, die in dem ganz anderen Kontext liegende Religion zu verstehen.